Finanzielle Freiheit: Was ist der Inhalt Deines Blogs? Welche Perspektive bringst Du ein, zumal ihr Euren Blog ja zu viert schreibt?

Monika: Unser Blog Klunkerchen richtet sich in erster Linie an Frauen. Unsere Coach Gisela Enders leitet immer mal wieder sogenannte Geldgespräche, eine Runde von Frauen, die sich über das Thema Geld austauschen wollen. So haben wir drei anderen uns kennengelernt. Wir haben uns eine ganze Zeit zu allen möglichen Geldthemen ausgetauscht und dabei bemerkt, dass es in unserem sonstigen Umfeld nicht viele Frauen gibt, die Geld irgendwie spannend finden. So entstand dann der Gedanke, einen Blog zu schreiben. Mit unseren unterschiedlichen Perspektiven und den daraus resultierenden Erfahrungen. Klar, ich schreibe als relativ reiche Frau über meine Gedanken zur finanziellen Freiheit. Nicht nur, wie ich dazu gekommen bin, sondern auch, wie es ist, finanziell frei zu sein. Das wird von allen so wahnsinnig bewundert, nur ich finde, es gibt da auch viele Aspekte, die sehr gut durchdacht werden wollen und die sich im übrigen nicht immer nur gut anfühlen.

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Finanzielle Freiheit: Was unterscheidet Euren Blog von all den anderen Blogs über finanzielle Freiheit? Warum sollen unsere Leser immer wieder zu Euch kommen?

Monika: Unser Blog unterscheidet sich in zwei Dingen. Einmal, wir richten uns an Frauen. Natürlich dürfen ihn auch Andere besuchen. Wir können das ja auch gar nicht einschränken. Aber unser Blickwinkel sind Frauen. Und ich kann aus meiner weiblichen Perspektive sagen, dass viele Finanzblogs einen männlichen Blickwinkel haben. Wir sind ein bisschen anders. Wir schreiben wie es uns geht, wo wir Zweifel haben, wie wir Lösungen finden, die auch mal etwas unkonventionell sind. Wir machen uns viele Gedanken zu den Emotionen hinter dem Geld. Das wird natürlich auch durch unsere Coach angeregt.

Außerdem schreiben in unserem Blog mehrere Frauen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Sabine ist eine Grafikerin, die versucht, mit wenigem Geld Rücklagen aufzubauen und damit sicherer durch´s Leben gehen zu können. Miriam ist die Älteste unter uns, sie hat lange ihrem Partner die Finanzen überlassen und stand nach der Trennung dumm da. Nun schaut sie, wie sie die eigene finanzielle Verantwortung übernehmen kann. Dann bin da noch ich, die einmal sich über Geldanlagen und gute Investitionen Gedanken macht und über Aspekte der finanziellen Freiheit schreibt. Ja und Gisela trägt auch manchmal Texte bei, zu Glaubenssätzen und Selbstcoachingstrategien.

Im Augenblick schreiben wir den Blog viel für uns selbst. Die Identifizierung von Themen und die Texte helfen, eigene Gedanken zu klären und zu strukturieren. Ob das für unsere Besucherinnen spannend genug ist, um den Blog immer wieder zu besuchen, müssen diese selbst entscheiden.

Finanzielle Freiheit: Was ist Dein liebster Beitrag auf Eurem Blog und warum? Ist das auch jener Beitrag, der den meisten traffic bekommt?

Monika: Sehr gut hat mir der Beitrag von Gisela zum Thema „Alle reichen Menschen sind Verbrecher“ gefallen. Einfach, weil sie ein eher selbstverständliches Gespräch auf tiefgründige, dahinterliegende Glaubenssätze auseinandernimmt. Von meinen eigenen Texte finde ich „Die Nachteile der finanziellen Freiheit“ gut. Hier schildere ich, dass es eben nicht nur toll ist, über genug Geld zu verfügen, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Der meiste Traffic hatte der Text „Mit 50 finanziell frei, geht das?“  Das überrascht ja auch nicht, davon träumen im Netz ja ganz viele Menschen.


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Finanzielle Freiheit: Was bedeutet finanzielle Freiheit für Dich ganz persönlich? Du hast die finanzielle Freiheit ja schon erreicht, wie hat sich Dein Leben durch das Überschreiten der “magischen Schwelle” verändert?

Monika: Ich definiere mich als finanziell frei, weil ich genug Geld habe, um mit den Kapitaleinnahmen (Miete und Dividenden) die Lebenshaltungskosten für meinen Mann und mich zu bestreiten. Konkret bedeutet das für mich, dass mein Mann nur noch sehr selten einer Erwerbsarbeit nachgeht und ich das auch nur noch tue, wenn ich Lust dazu habe. Ich muss allerdings zugeben, dass ich diese Lust durchaus häufig verspüre. Mit 48 fühlt sich Frührente irgendwie noch viel zu früh an. Ich strenge gerne meinen Kopf an und ich mag es auch, wenn andere Menschen meine gedanklichen Leistungen wertschätzen. Oft wird diese Wertschätzung in Geld ausgedrückt. Faktisch arbeite ich also auch noch. Wenn auch nicht ganz so stringent wie früher. Die unterbewusste Existenzangst ist weg und das entspannt schon sehr. Um nicht zu sagen, dass ist eigentlich die allerwichtigste und schönste Änderung, seit ich finanziell frei bin. Als ich vor drei Jahren den letzten großen Kredit für mein Mietshaus tilgen konnte und ich damit die Mieteinnahmen nicht mehr an die Bank überweisen musste, habe ich erstmal gestaunt. Und wusste nicht so recht, wie ich mein Arbeitsleben jetzt gestalten sollte. Ich war zu dem Zeitpunkt schon als Beraterin freiberuflich tätig. Und hatte damals einige große Kunden, mit denen ich in erster Linie wegen des Geldes zusammengearbeitet habe. Das musste ich mir allerdings erstmal eingestehen. Und dann hat es noch knapp zwei Jahre gebraucht, bis ich alle Aufträge so abgearbeitet hatte, dass ich mich auch gut trennen konnte. Dieser Prozess war sehr neu. Ich war vorher eine typische Selbständige, die bei allen Anfragen geschaut hat, wie diese möglichst gut bearbeitet werden können. Sehr gut erinnere ich mich an ein Gespräch mit einem Auftraggeber, der mich gerne für ein Projekt gewinnen wollte. Er hat mir richtig viel Geld geboten und er war, glaube ich, mit der Erwartungshaltung im Gespräch, dass ich auf jeden Fall zusagen werde. Er hat ziemlich bescheiden reagiert, als ich irgendwann gesagt habe, dass ich an seinem Auftrag kein Interesse hätte. Und für mich war das auch neu.

Mittlerweile bin ich etwas besser in meinem neuen Leben angekommen, aber ich begreife es immer noch als einen Prozess, der sich immer wieder ändern kann. Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist das es keinen so dramatischen Wandel gab. Wir sind nicht in die Südsee gezogen, ich habe nicht abrupt aufgehört zu arbeiten und in meinem Umfeld haben kaum Menschen bemerkt, dass sich was verändert hat. Letzteres ist auch heute noch so. Es können nicht viele Menschen damit umgehen, dass andere Menschen ihr Geld geschickt angelegt haben. Und dann kommt es schnell zu dummen Bemerkungen oder Neidgesprächen. Um das zu vermeiden, schweige ich lieber.

Finanzielle Freiheit: Welche passiven Einkommensquellen findest Du besonders interessant?

Monika: Mieteinnahmen, denn das sind die Einnahmen, von denen ich am sichersten jeden Monat leben kann. Spannend finde ich meine Bucheinnahmen. Ich habe vor etwa einem Jahr meinen Weg zur finanziellen Freiheit in einem Buch aufgeschrieben. Natürlich sind die Einkünfte viel geringer, aber ich freu mich immer, wenn ich ein Buch verkaufe. Da steht dann die Wertschätzung oder die Freude, dass jemand mein Buch gekauft hat, im Vordergrund. Aber richtig reich werden, werde ich mit dem Buch sicherlich nicht.

Finanzielle Freiheit: Was ist der wertvollste finanzielle Tipp, den Du unseren Lesern mitgeben würdest? 

Monika: Sich immer wieder selbst zu informieren und keinen Ratschlägen zu trauen, bei denen man selbst nicht versteht, um was es geht.

Finanzielle Freiheit: Vielen Dank für das interessante Interview!

2 thoughts on “Interview mit Monika von Klunkerchen

  1. Hallo, ein interessantes Interview!

    Erstmal finde ich es toll, dass ich auch als Mann einen Frauenblog besuchen darf 🙂
    Sowas nenn ich mal echte Gleichberechtigung…

    Auffällig ist, sehr viele Leute, die sich finanziell unabhängig schimpfen oder Vermögend sind, haben irgendwas mit Immobilien zu tun.

    Ich bin Trading Experte und damit branchenfremd. Über Immobilien wusste ich lange Zeit nur: 1. Ein selbtsgenutztes Haus bringt keine Rendite 2. Als Investment musst du sehr aufpassen, welche bzw vor allem wo du die Immobilie kaufst und obendrein hast du oft viel Ärger mit dem Drumherum und 3. Als Makler verdienst du nur gutes Geld, wenn du dich auf teure Objekte zum Verkauf spezialisierst und der Markt dafür in deiner Region vorhanden ist. 4. Ein Immobilie ist zumindest eine von mehreren Möglichkeiten, sein Vermögen über die Zeit wenigstens halbwegs zu erhalten.

    Wie auch immer, Immos sind eine interessante Sache.

    Zitat: ‘Ob das für unsere Besucherinnen spannend genug ist, um den Blog immer wieder zu besuchen, müssen diese selbst entscheiden.’

    Eine sehr lobenswerte Einstellung… 😉

    Weiterhin viel Erfolg euch allen zusammen. Schöner Blog übrigens!

    Grüße
    Ingmar

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