Schon vor ca. zwei Jahren hatte ich einen Artikel zum Thema Kontomodell geschrieben; also zur Frage, welche Konten sinnvoll sind, um seine persönlichen Finanzen optimal zu organisieren. Ich habe mein Finanzsetup nun einer Überprüfung unterzogen und zwei Anpassungen vorgenommen. Lies in diesem Artikel, warum es neben dem Urlaubsfonds künftig auch einen Autofonds gibt! Also kleinen Bonus, gibt es einige Tipps, wie man bei den Autokosten sparen kann.

Warum eine Anpassung meines Kontomodells?

Für die Anpassung meines Finanzsetups gab es zwei Beweggründe. Erstens, hat ein guter Freund und regelmäßiger Leser meines Blogs – you know who you are 😉 – mich darauf hingewiesen, dass ich die Kosten für’s Auto überhaupt nicht in meinem Kontomodell berücksichtige, das möchte ich korrigieren. Zweitens, habe ich mein Wertpapierdepot ja zu Flatex verlagert. Dies bringt mir wesentliche Einsparungen, da ich künftig keine Depotgebühr mehr bezahle. Daraus ergibt sich die Einführung eines neuen Verrechnungskontos bei Flatex, das künftig quasi zwischen Konto und Depot steht.

Der Autofonds

Die Kosten für Mobilität sind nach Wohnen und Essen/Trinken die dritt-wichtigste Ausgabenkategorie überhaupt. Jetzt wirst Du gleich sagen, aber Moment, das Auto ist doch der Deutschen liebstes Kind – doch auch an dieser Aussage bestehen bereits Zweifel. Wer jedenfalls sein Mobilitätsbedürfnis mit einem Auto befriedigt, hat sich eine deutliche Kostenposition in seinem Budget eingefangen. Dies sollte aus meiner Sicht im Kontomodell entsprechend berücksichtigt sein, um weiterhin gut in Richtung finanzielle Freiheit unterwegs zu sein.

Hier kommt wie versprochen, der Bonus zum Thema Auto-Kosten-Reduktion! Denn der allererste kritische Blick – nach der Frage ob überhaupt ein Auto erforderlich ist, doch dazu mehr weiter unten – sollte sein, ob man bei den Autokosten sparen kann. Es gibt nämlich mannigfaltige Möglichkeiten rund ums Auto zu sparen. Gern möchte ich hier ein paar Ideen auflisten, die dabei hilfreich sein können, weitere Ideen finden sich auch z.B. in diesem Artikel bzw. einer ganzen Fülle an geeigneten Hinweisen im Internet:

  • Gebracht und nicht neu kaufen – bekanntlich verlieren Neuwagen mit den ersten Kilometern gewaltig an Wert, warum nicht einen Gebrauchtwagen kaufen?
  • Kaufen und nicht finanzieren/leasen – das mag jetzt harsch klingen, doch ist die Tatsache, dass das Auto finanziert/geleast werden muss, ein Hinweis darauf, dass das Auto die finanziellen Möglichkeiten zumindest derzeit übersteigt. Daher lieber ein kleineres Modell, statt einen großen Schlitten im Leasing
  • Lieber ein kleinerer Motor – das spart gleich an mehreren Stellen, nämlich beim Kaufpreis, beim Benzinverbrauch und bei den Kosten der Versicherung, die sich zumindest in Österreich nach der Leistung des Autos orientiert
  • An der Diskonttankstelle statt auf der Autobahn tanken – ich bin jedesmal wieder fasziniert, wenn ich sehe, dass Autobahntankstellen bis zu 30 Cent mehr je Liter Treibstoff verrechnen. Das bedeutet bei 50 Litern Tankfüllung Mehrkosten von 15 Euro!

Natürlich habe ich hier noch die eher milderen Tipps zur Reduktion der Mobilitätskosten aufgeführt. Sie setzen nämlich noch immer voraus, dass Du auch tatsächlich ein Auto hast. Puristen bzw. Minimalisten werden gänzlich auf ein Auto verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das vielleicht als Single/Paar eine Alternative ist, aber mit Kindern ein sehr schwieriges Unterfangen wird. Auch wenn die schieren Kosten des Autos als Gift für die finanzielle Freiheit interpretiert werden wollen, kann ich mir nur schwer vorstellen als Familie ohne Auto auszukommen.

Nun gibt es natürlich mehrere Varianten, wie man sein Auto finanziert und bezahlt. Alle haben unterschiedliche Auswirkungen auf die persönlichen Finanzen, daher möchte ich auf drei Varianten eingehen und erläutern, wie der Autofonds helfen kann:

  • Variante 1 – Das Auto steht in Deinem Eigentum. Du hast es (idealerweise gebraucht) gekauft und aus deinem Kapital finanziert. Das ist aus meiner Sicht auch die beste Form der Auto-Finanzierung! Gleichzeitig musst Du berücksichtigen, dass neben den laufenden Kosten für Treibstoff, Versicherung, Reparaturen, etc. auch für den nächsten Wagen gespart werden will. Daher empfehle ich in diesem Fall auf dem Autofonds neben den laufenden Kosten auch für die Neuanschaffung des nächsten Autos vorzusorgen.
  • Variante 2 – Du hast das Auto auf Kredit gekauft. Keine gute Variante, aus meiner Sicht. Du solltest daher dringend die Schuldenlawine anwenden, um diesen Konsumkredit zu tilgen. Nach Tilgung des Kredits stehst Du aber vor der gleichen Herausforderung wie in Variante 1, weshalb es auch ans Ansparen für den nächsten Wagen geht, bevor auch dieser wieder kreditfinanziert werden muss.
  • Variante 3 – Du hast das Auto geleast. Ich könnte einen langen Artikel über Finanzierungs-Leasing und Operating-Leasing schreiben, doch das ist hier nicht beabsichtigt. Fakt ist allerdings, dass Du nach Ablauf des Leasingvertrages wieder vor der Frage stehst: Auto aus dem Leasingvertrag herauskaufen (was bei Finanzierungs-Leasings oft sinnvoll ist) oder ein neues Auto angeschafft werden soll. Entsprechend, gibt es auch hier den Anwendungsfall für den Autofonds.

Darüber hinaus hilft der Autofonds in jeder der Varianten bei einer Glättung der Aufwände für das Auto. So fallen nicht alle Zahlungen monatlich an, sondern z.B. wird die Versicherung einmal im Jahr fällig, bzw. treten Reparaturen oft sehr unregelmäßig auf. Der Autofonds erlaubt dafür einerseits vorzusorgen, aber auch einen besonders kritischen Blick auf die Kosten des Autos zu legen.

Wie sieht mein neues Kontenmodell nach den Anpassungen nun aus?

Zur Veranschaulichung des neuen Kontomodells habe ich die Grafik aus dem alten Artikel aktualisiert. Veränderungen habe ich mit einem „Neu“-Sticker versehen.

MFF Kontomodell-v2Neuerung 1: Der Autofonds – dabei handelt es sich um ein weiteres Sparkonto, auf welchem monatlich eine gewisse Summe für Mobilität per Dauerauftrag hin überwiesen wird. Die Situation jedes einzelnen wird in Punkto Auto sehr unterschiedlich sein, weshalb ich auch die drei Varianten beschreiben habe.

Neuerung 2: Das Wertpapierdepot ist – wie schon in vorherigen Artikeln beschrieben – künftig bei Flatex.  Der Inhalt des Depots ändert sich ja nicht, da ich die bestehenden Wertpapiere einfach übertragen habe. Auch die Veranlagungsstrategie habe ich nicht verändert.

Neuerung 3: Künftig gibt es ein Verrechnungskonto bei Flatex. Dieses Konto werde ich als Spar- und Investment-Konto nutzen. Das bedeutet einerseits, dass die Sparbeträge am Monatsanfang sowie alle anderen Sparleistungen, z.B. aus sonstigen Einkünften künftig wie in einer Einbahnstraße an dieses Konto gehen. Das Verrechnungskonto ist dabei nur eine Art Zwischenstation, da dort auch sämtliche Zahlungen aus Sparleistungen, Ausschüttungen und Dividenden des Wertpapierdepots einlangen. Der Saldo dieses Verrechnungskonto wird monatlich in Wertpapiere investiert, so bildet sich kein großer Guthabens-Saldo und stören mich auch die 0,4% Negativzinsen von Flatex nicht weiter. Größere Bargeldbestände möchte ich ohnedies nicht anhäufen, da ich durch den Notfallfonds bereits abgesichert bin.

Ich freue mich wie immer über Euer Feedback – sei es zum Kontomodell oder zum Thema Auto! Wie haltet ihr es da jeweils? Wie sieht Euer Kontomodell aus? Seht ihr das Auto als Gift am Weg zur finanziellen Freiheit und verzichtet ihr gar darauf? Wie habt ihr das Auto finanziert (Varianten 1 bis 3)?

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2 thoughts on “Update Kontomodell: Wertpapierdepot und Autofonds

  1. Das Auto kostet enorm viel, selbst wenn man alles optimal macht. Daher verzichten wir als Familie auf ein Auto. Die Kinder kommen damit ganz gut klar.

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