Kreditarten sind Teufelszeug! Wer finanzielle Freiheit anstrebt, sollte sie meiden wie der Teufel das Weihwasser. Um die Nutzung für Impulskäufe gänzlich zu auszuschließen, eignet sich dann doch am besten das physische Einfrieren im Weihwasser. So oder so ähnlich klingt die Tonalität auf so manchem personal finance Blog. Ich nehme hier eine durchaus gegensätzliche Meinung ein, denn Kreditkarten können bei richtiger Verwendung ein nützliches und praktisches Zahlungsmittel sein.
Tag: Dispokredit
Die Schuldenlawine
Wie auch schon in den Blogbeiträgen der letzten Wochen, bleibe ich auch diese Woche beim Themenschwerpunkt Schulden. Meine provokative Aussage, dass Schulden der Erzfeind der finanziellen Freiheit seien, hat schon entsprechende Reaktionen und Widerspruch ausgelöst. Letztlich ist es irrelevant, warum die Schulden da sind, von persönlichen Notsituationen bis hin zu exzessiven Konsum ist alles denkbar. Tatsache ist, dass nur der Blick nach vorne und das meistern der Situation, also das Tilgen der Schulden Abhilfe schaffen kann. Der heutige Artikel zeigt daher die MFF-Strategie auf, wie Schulden rasch getilgt werden können, nämlich mit Hilfe der Schuldenlawine!
Zwischen Staycation auf Balkonien und dem Traumurlaub aus dem Urlaubsfonds
Europa ist in der Sommerpause! Spanier, Franzosen und Italiener sowieso haben sich aus Büros und Städten verdrückt und sind an den Strand umgezogen. Auch Nordeuropa urlaubt dieser Tage und ich hoffe sehr, dass Ihr alle die Ferien genießt! Wer schon finanziell frei ist, genießt sicher mehr Urlaub als die knappen zwei bis drei Wochen, die typische unselbständig Beschäftigte im Sommer an Urlaub konsumieren. Hoffentlich bietet dieser Blog-Beitrag nun eine angenehme Lektüre am Strand, in der Hängematte im Garten oder auf der Berghütte.
Urlaub bzw. die damit verbundenen Kosten stellen eine wesentliche Herausforderung für die persönlichen Finanzen dar. Unbestritten ist, dass Urlaub und Erholung ein wichtiges Grundbedürfnis ist, das auch vom Gesetz her besonders geschützt ist. Gleichzeitig lassen sich für Urlaub große Summen ausgeben, die ein typisches Budget sicher überschreiten. Gerade mit Familie können z.B. Flugreisen schnell ins Geld gehen. Darüber hinaus fallen die Kosten für Urlaub ganz antizyklisch und nicht schön über’s Jahr hinweg verteilt an, wie man sich das wünschen würde. Natürlich kann man der Problematik durch einen günstigen Urlaub begegnen, wie ihn Mafis jüngst in einem Blog-Beitrag sehr anschaulich beschrieben hat. Ich persönlich bin vom Reisen u.a. in ferne Länder fasziniert und genieße dabei das Kennenlernen anderer Kulturen. Gleichzeitig bin ich nicht der Typ für den völlig frugalen Urlaub, weshalb ich typischerweise mehr als einige Euros pro Urlaubstag ausgebe – doch das muss jeder für sich selbst, im Einklang mit seinen Prioritäten entscheiden.
Wie finanziert man also die Kosten des Urlaubs, inbs. auf Grund des antizyklischen Anfalls der Kosten? Wie hoch sollten die Kosten für Urlaub überhaupt sein? Wie verhindert man, dass das Urlaubsbudget aus dem Ruder läuft? Fragen über Fragen, die der gegenständliche Artikel klären möchte. Ich war Ende Juli mit meiner Familie in Spanien auf Urlaub und habe diese Gedanken im Nachgang gesammelt – entsprechend habe ich auch das Urlaubsfonds-Modell gleich auch in die Praxis umgesetzt und automatisiert. Ich freue mich auf Eure Meinung und den Gedankenaustausch mit Euch zu diesem Thema!
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Bargeld oder elektronische Geldbörse?
Ich habe schon eine Reihe von Artikeln zum Themakomplex Kontrolle über die eigenen Finanzen geschrieben, so zum Beispiel Kassasturz, Verschuldung und Überschuldung, Leitfaden Ausgabencheck und Ausgaben-Benchmarking oder zuletzt zum Notfallfonds. Mit diesem Artikel möchte ich einen weiteren Aspekt ansprechen, der insb. in angloamerikanischen personal finance Blogs viel diskutiert wird: Ist es besser Bargeld oder bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten zu verwenden?
Tenor vieler dieser Blogs (z.B. 7 Compelling Reasons to Use Cash Instead Of Credit) ist, dass Bargeld am besten geeignet sei, um die Kontrolle über ein gesetztes Budget und die eigenen Ausgaben zu behalten. Das absolute Ausgabelimit wäre, was noch an Bargeld vorhanden ist und so bestehe auch eine psychologische Unterstützung sparsam zu sein. Es könne das Abdriften in Konsumschulden vermieden werden und außerdem wäre Bargeld ja gänzlich anonym und Zahlungen nicht verfolgbar.
Zuerst würde ich vor einer direkten Übertragung der Funktionsweise der amerikanischen Kreditkarten auf die kontinentaleuropäischen Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs warnen. Typischerweise bauen amerikanische Kreditkarten den Debit-Saldo auf, während eine monatliche Zahlung im Ermessen des Karteninhabers ist. Die typische kontinentaleuropäische Kreditkarte ist aber eher mit der amerikanischen charge card vergleichbar, da eine monatliche Rückzahlung des gesamten Rechnungsbetrags erforderlich ist. Der Aufbau von Konsumschulden auf der Kreditkarte wird daher faktisch gar nicht möglich sein. Allerdings kommen in letzter Zeit auch Kreditkarten nach Amerikanischem Vorbild auf den Markt, z.B. free.at Zudem laufen viele kontinentaleuropäische, bargeldlose Zahlungsmittel entweder gegen einen Guthabenstand auf einem separaten Konto beim jeweiligen Anbieter oder mittels EC/Bankomat-Karte ohnehin über das Girokonto.
Außerdem glaube ich, dass die weiteren (vermeintlichen) Vorteile von Bargeld teilweise gar nicht bestehen aber auch anderweitig erzielt werden können:
- Kontrolle – die Kontrolle über die eigenen Ausgaben kann aus meiner Sicht besser über bargeldlose Zahlungsmittel hergestellt werden. Die Auflistung der Ausgaben in einer in Excel auswertbaren Tabelle erlaubt sowohl Kategorisierung als auch Kontrolle im Nachhinein. Darüber entsteht auch Transparenz über eine Vielzahl von Ausgaben, die bei der Verwendung von Bargeld verschwinden würden, z.B. wie viel wurde nun tatsächlich für Kaffee in der Kantine ausgegeben?
- Budget – natürlich ist ein schwindender Bargeldbestand ein guter Indikator für das verbleibende Budget. Genau dieser Effekt kann aber über das Girokonto erzielt werden, wenn man zwei Tricks anwendet: i) nicht auf Dispo-Kredit/Überziehungsrahmen zurückgreift und ii) am Monatsanfang bereits den Sparbetrag zur Seite legt, wie in meinem Blogbeitrag zum automatisierten Sparen beschrieben. So kann die gewünschte Budgetkontrolle genauso leicht erzielt werden.
- Absolutes Ausgabenlimit – wenn das gesamte Bargeld ausgegeben ist, ist klarerweise ein gewisses Ausgabenlimit erreicht. Ich frage mich aber, ob dieses Limit auch effektiv ist. Es kann nämlich zu Abhebungen vom Geldautomaten, Plünderungen des Notfallfonds oder des Sparschweins kommen. Dadurch wäre das absolute Ausgabenlimit sehr schnell überwunden. Einen ähnlich guten Effekt kann man durch die Festlegung eines Budgets für die Kreditkartenrechnung erzielen, dieses Budget kann allenfalls sogar hart in das seitens der Bank eingeräumte Kreditlimit übersetzt werden.
Das Argument der Anonymität ruft bei mir aber das größte Stirnrunzeln hervor. Für alle diejenigen, die illegalen Tätigkeiten von Geldwäsche bis Steuerhinterziehung nachgehen wollen, mag dies höchst relevant sein, hoffentlich aber nicht für die Leser meines Blogs. Der Wunsch die ein oder andere Zahlung anonym tätigen zu wollen – die Gründe möge jeder für sich selbst klären… – steht zu dem nicht im Widerspruch, rechtfertigt aber jedenfalls keinen Schwenk zu einem “cash only”-Zahlungsverhalten.
Noch nicht überzeugt? Aus meiner Sicht ergeben sich aber aus der Nutzung bargeldloser Zahlungsmöglichkeiten noch weitere Vorteile
- Transparenz – Über die Kontenübersicht in meinem Online Banking habe ich laufende Übersicht über die aktuellen Kontostände auf Girokonto und Kreditkarte. Zudem habe ich so auch im Nachhinein vollständige Transparenz und Klarheit über die getätigten Ausgaben, ohne ein separates Kassabuch zu führen.
- Analysemöglichkeiten – Die in Excel übergeleiteten Zahlungsverkehr-Informationen ermöglichen eine hervorragende Möglichkeiten zur Analyse z.B.: In welchen Ausgabengruppen fallen im Monatsverlauf/saisonal welche Zahlungen an? Gibt es Muster? Welche Ausgabengruppen sind im Benchmark-Vergleich hoch/niedrig?
- Convenience – Bequemlichkeit soll nicht das Killerargument für elektronischen Zahlungsverkehr sein. Allerdings empfinde ich es als sehr unpraktisch einen Weg zum Geldautomaten unternehmen zu müssen, um eine Bar-Transaktion abschließen zu können. Die neuen, kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten sind in der Tat sehr praktisch und einfach handzuhaben.
- Bonuspunkte – einige Kreditkartenanbieter gewähren den Karteninhabern für Ihre Zahlungen Bonuspunkte, Flugmeilen, odgl. Durch den Umstieg auf Cash kann dieser Vorteil nicht mehr genutzt werden. Die Motivation die daraus entstehen mag, nämlich dass höhere Ausgaben mehr Bonuspunkte bewirken, halte ich allerdings für zweifelhaft.
- Zeitversatz – durch die verzögerte Zahlung (bis zu 6 Wochen später) kommt es zumindest theoretisch zu einem Zinsvorteil für den Nutzer von Kreditkarten. Dieser Effekt wird natürlich im derzeit vorherrschenden Niedrigzinsumfeld verschwindend gering sein, sofern nicht hochverzinste Schulden abgedeckt werden können.
Am Ende des Tages muss jeder für sich entscheiden, welchen Weg er selbst gehen möchte. Ein vollständiger Umstieg auf elektronischen Zahlungsverkehr ist nach meiner Erfahrung in Kontinentaleuropa auf Grund der fehlenden Akzeptanz, gerade bei Kleinbeträgen noch nicht möglich. Auch können persönliche Präferenzen und Verhaltensmuster (z.B. Kontrollbedürfnis über Bargeld) natürlich in die eine oder andere Richtung ausschlagen.
Für mich persönlich habe ich entschieden >80% meines Zahlungsverkehrs elektronisch und dabei primär über Kreditkarten durchzuführen. Einerseits verfolge ich eine Trennung von beruflichen und privaten Ausgaben über verschiedene Kreditkarten. Andererseits nutze ich die Auswertungen auf Konto und Kreditkartenabrechnung auch aktiv um meine Ausgaben zu budgetieren und zu kontrollieren. Zuletzt profitiere ich natürlich auch von den diversen Bonusprogrammen. Dabei beobachte ich allerdings, dass diese im Zeitverlauf weniger attraktiv werden, u.a. auch weil die von den Kreditkartenbetreibern eingehobenen Interchange Fees auf Grund europäischer Regularien absinken und die Kosten für die genannten Bonusprogramme angepasst werden.
Was ist Ihre Meinung? Kommen Sie ohne Bargeld aus? Oder fühlt sich für Sie ein Bündel Bargeld nach mehr Kontrolle an? Hinterlassen Sie gern einen Kommentar!
PS: Habe jüngst diesen Artikel in der Tageszeitung Die Presse gelesen – demnach sind die Österreicher noch immer Bargeld-Fans…
Lesen Sie mehr zum Thema Kontrolle über die eigenen Finanzen
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Kassasturz, Verschuldung und Überschuldung
Kassasturz, Verschuldung und Überschuldung
Dieser Blog will ja helfen, Wege zur persönlichen finanziellen Freiheit aufzuzeigen. Ihr individueller Startpunkt kann ganz entscheidend für den Beginn dieses Weges sein. Wenn Sie nämlich den Weg mit Schulden starten, kann dies nicht nur hinderlich, sondern im schlimmsten Fall sogar unmöglich sein. Dieser Blogbeitrag wird einige einfache Hinweise liefern, wie Sie solch eine Situation identifizieren und pragmatische Schritte zur Tilgung Ihrer Schulden ergreifen können. Damit wird ihr persönlicher Weg zur finanziellen Freiheit auch in dieser Sondersituation frei geräumt!
Kassasturz – Ihre individuelle Standortbestimmung
Ein Kassasturz ist meines Erachtens am Beginn des Wegs zur finanziellen Freiheit essentiell. Für diese Standortbestimmung müssen zwei wesentliche Fragen beantwortet werden, nämlich die Frage nach Ihrem Nettovermögen – Ihre Bilanz – und die Frage nach der monatlichen finanziellen Belastung – Ihre Gewinn-und-Verlustrechnung bzw. Einnahmen-/Ausgabenrechnung.
Für die Bestimmung des Nettovermögens listen Sie sämtliche finanzielle Vermögensgegenstände, wie Bargeld, Guthaben auf Sparkonten, Wertpapiere udlg. aber auch sämtliche Schulden, gegenüber Banken, dem Finanzamt, Freunden, Familie, etc. auf. Es bietet sich an, diese Aufstellung zu einem Stichtag per Jahresende oder zumindest per Quartalsende zu machen, wenn nämlich entsprechende Kontoabschlüsse vorliegen. Wichtig ist, hier auf Vollständigkeit zu achten und insbesondere bei der Auflistung der Schulden ehrlich mit sich selbst zu sein.
Wenn ihr Nettovermögen insgesamt negativ ist, ist dieser Blogbeitrag in der Tat für Sie hoch relevant! Dann muss Ihr erster Schritt in Richtung persönliche Freiheit nämlich in der Tat die Schuldentilgung sein. Dennoch weise ich darauf hin, dass Schulden nicht gleich Schulden sind – mehr dazu weiter unten.
Die zweite Komponente des Kassasturzes ist die Betrachtung Ihrer monatlichen Einnahmen und Ausgaben: Auch hier ist Vollständigkeit wichtig, es müssen also sämtliche Zahlungen sowohl vom Girokonto als auch bar vollständig erfasst werden. Zudem müssen nicht monatlich anfallende Einnahmen und Ausgaben (z.B. Boni oder Versicherungsprämien) auf eine Monatsbetrachtung umgelegt werden, um ein realistisches Bild zu erhalten. In diese Monatsbetrachtung müssen auch die Einkünfte aus passiven Einkommensquellen aber auch die Kosten für Zinsen aus Schulden integriert werden.
Wenn diese monatliche Betrachtung einen negativen Betrag ergibt, geben Sie mehr aus als Sie einnehmen und sind auf sicherem Weg einen Schuldenberg anzuhäufen. In diesem Fall würde ich eine kritische Analyse der Ausgaben als allerersten Schritt empfehlen. Ggf. ergibt sich bereits dadurch Einsparpotenzial, das rasch realisiert werden kann. Wenn sich ein positiver Saldo ergibt, ist das ein erster Hinweis auf eine positive Sparquote. Ich rate allerdings dazu diese Sparquote nicht zu stark zu betonen bzw. nach ihr zu leben, sondern eher eine Automatisierung von Verhaltensmustern beim Sparen zu entwickeln – siehe meinen Blogbeitrag zum Automatisierten Sparen.
Schulden sind nicht gleich Schulden
Diese Feststellung mag Sie überraschen. Dennoch ist die Unterscheidung zwischen Konsumschulden und Schulden zur Schaffung von Wohnraum oder zur Unternehmensfinanzierung entscheidend. Nur Konsumschulden sind als besonders bedenklich einzustufen, da der vermeintlichen Investition keine Gegenposition gegenübersteht. Bei einer Wohnbaufinanzierung stehen die finanzierte Eigentumswohnung bzw. das finanzierte Haus sowie der Wert der Nutzung den Schulden gegenüber. Wenn Sie in Ihr Unternehmen investiert haben, steht den Schulden ein operativer Betrieb, bzw. Produktionsmittel oder Warenlager gegenüber, die der Erwirtschaftung von Erträgen dienen. Wenn Sie allerdings in den Kauf einer TV- und Stereoanlage oder Urlaub “investiert” haben, gibt es keine “Gegenposition”. Die TV- und Stereoanlage verliert rasch an Wert, der Urlaub ist zu Ende, während die Schulden weiter bestehen bleiben.
Konsumschulden zeichnen sich zudem auch dadurch aus, dass es sich um unbesicherte Kredite handelt. Dem finanzierenden Geldinstitut stehen keine Sicherheiten, wie bei einer Wohnbaufinanzierung (z.B. Hypothek auf das Grundstück) oder Unternehmensfinanzierung (z.B. Besicherung durch Pfandrecht an Maschinen oder Warenlagern, Bürgschaft eines Geschäftspartners) zur Verfügung. Der Konsumkredit ist für die Bank deutlich riskanter und daher höher verzinst. Das bedeutet für Sie als Schuldner, dass höhere Zinsen zu zahlen sind und die Tilgung der Kreditschuld länger dauern wird.
Auch die Nutzung des Überziehungsrahmens / Dispokredits Ihres Girokontos ist nichts anderes als eine unbesicherte Konsumschuld, die daher als sehr kritisch anzusehen ist. Gerne wird in Europa auf das Verhalten Amerikanischer Konsumenten herabgeblickt, die Konsum über Kreditkartenschulden finanziert haben. Die wiederkehrende Nutzung von Überziehungsrahmen / Dispokredit ist im Kern nicht sinnvoller und genauso hoch verzinst!
Was tun gegen die Schulden?
Insbesondere den Konsumschulden soll nun als erstes der Kampf angesagt werden! Im zweiten Schritt können auch Wohnbaufinanzierungen und Unternehmenskredite getilgt werden. Wenn Sie nun in Ihrer Vermögensaufstellung mehrere (Konsum-)Schulden-Positionen aufgelistet haben, empfehle ich folgende vier Schritte, um diese zu bekämpfen:
1) Reihen Sie diese Schulden in absteigender Reihenfolge des Zinssatzes, und zwar jene mit dem höchsten Zinssatz als erste und jene mit dem niedrigsten Zinssatz als letzte
2) Ihre Zielsetzung ist, in den kommenden Monaten diese Schulden in genau dieser Reihenfolge zu tilgen!
3) Prüfen Sie die Möglichkeit besonders hoch verzinste Schulden umzuschulden bzw. mehrere Kleinpositionen zu konsolidieren, z.B. durch Umschuldung und Refinanzierung ggf. sogar über einen besicherten Kredit bei Ihrer Bank oder über eine p2p Plattform wie Lendico Nur um ganz klar zu sein, Sinn der Umschuldung ist den Zinssatz zu senken und so die Tilgung der Schulden beschleunigen zu können, nicht aber um weitere Schulden aufzunehmen!
4) Prüfen Sie künftig monatlich den Stand Ihrer Schulden und überwachen Sie Ihren Fortschritt. Sie werden schon bald deutliche Fortschritte sehen, denn die Tilgung der Schulden reduziert auch die laufende Zinsbelastung. Dadurch setzen Sie einen positiven Mechanismus in Gang, der zu einem raschen Abbau der Schulden beitragen wird und nach dem Abbau der Schulden die Grundlage für den Vermögensaufbau bilden wird.
Einer meiner Mitstreiter hat in diesem Artikel, dieses System verfeinert und als Schulden-Schneeballprinzip (“Debt Snowball”) beschrieben. Ich finde die Methodik sehr anschaulich und empfehle die Lektüre.
Ein wichtiger Hinweis zum Abschluss: Wenn Ihr Kassasturz einen negativen Vermögenssaldo (insb. aus Konsumschulden) aufweist und ihre monatliche Einnahmen-/Ausgabenrechnung mit einen hohen Anteil an Kreditzinsen/Tilgungen auch negativ ist, ist das ein Anzeichen für Überschuldung. Ich war selbst nie in einer Überschuldungssituation, nehme mir daher auch nicht heraus, Experte auf diesem Gebiet zu sein. Ich würde in solch einer Situation eher empfehlen mit einer Schuldnerberatung zu sprechen und ggf. auch einen Privatkonkurs in Betracht zu ziehen.
Ich hoffe sehr, dass Sie mit den oben genannten vier Schritten rasch schuldenfrei werden und somit bald auf dem Weg zur finanziellen Freiheit sind. Viel Erfolg! Lesen Sie in folgenden Blogbeiträgen mehr zum Thema finanzielle Freiheit und wie diese Weg nach Abbau der Schulden weitergeht:
Was bedeutet finanzielle Freiheit?
Warum überhaupt finanzielle Freiheit anstreben?
Finanziell frei mit Durchschnittseinkommen und Sparsamkeit? Leider, nein!
Die Anlagepyramide: Konzept, Stärken und Schwächen