Investieren mit Fonds, ja klar – aber aktiv oder passiv?

Investieren mit Fonds, ja klar – aber aktiv oder passiv?

Du hast etwas Geld gespart und aufgrund der niedrigen Zinsen möchtest du an der Börse investieren. Deswegen gehst du zu deiner Hausbank und lässt dich beraten. Dort empfiehlt man dir in Fonds zu investieren. Du hast schon mal von aktiven und passiven Fonds gehört und fragst deinen Berater nach einer Erklärung. Doch so ganz genau beschreibt er dir den Unterschied nicht! Deswegen machst du dich im Internet schlau und nun bist du hier!

Ich bin Florian Krennmayr und blogge auf Finanzleiter über Finanzen, Personal- und Persönlichkeitsentwicklung. Heute darf ich dir das Thema Investieren mit Fonds im Rahmen eines Gastbeitrags hier auf Meine Finanzielle Freiheit veröffentlichen. Dabei werde ich insbesondere den Unterschied zwischen aktiven und passiven Fonds erläutern.

Was ist ein überhaupt ein Fonds?

Ein Fonds bündelt das Geld vieler verschiedener Anleger und investiert es für sie. Jeder Anleger erhält im Gegenzug für sein eingesetztes Kapital einen entsprechenden Anteil am Gesamtkapital. Ein Fonds wird durch eine (Fonds-)Gesellschaft aufgelegt und durch einen (Fonds-)Manager betreut. Wie und wo der Fonds das eingesammelte Geld investiert wird durch die Gesellschaft festgelegt.

Jan von smart-reich-werden

Als Privatanleger bietet ein Fonds somit die Möglichkeit, sich mit einem einzigen Produkt gut zu diversifizieren. Als privater Investor fehlt einem manchmal das Geld viele einzelne Aktien zu kaufen. Mit einem Investmentfonds bietet sich diese Möglichkeit.

Unterschied passive und aktive Fonds

Doch was ist nun der Unterschied zwischen passiven (ETFs) und aktiven Fonds? Bei aktiven Fonds wählt ein Fondsmanager aus in welche Werte (z.B. Aktien) investiert wird. Ein passiver Fonds hingegen bildet einfach stur einen Index ab und wird von einem Computer gesteuert. Ich möchte diese beiden Kategorien unter folgenden Gesichtspunkten vergleichen:

  • Kosten
  • Investitionsverantwortung
  • Liquidität
  • Ziele

Kosten

Der offensichtlichste Unterschied zwischen aktiven und passiven Fonds sind die Kosten. Während bei aktiven Fonds die Kosten bei durchschnittlich 1,5% p.a. sind, haben ETF im Schnitt nur 0,375% an jährlichen Verwaltungskosten. Zusätzlich fallen bei ETF keine Ausgabeaufschläge an, da diese über die Börse gehandelt werden. Mittlerweile bieten viele Onlinebanken die allerdings auch eine Reduktion der Ausgabeaufschläge aktiver Fonds an. Die höheren Kosten für aktive Fonds ergeben sich daher, dass der Fondsmanager und sein Team auch bezahlt werden müssen.

Investitionsverantwortung

Bei einem Investment in einen Fonds gibt man sein Geld aus seiner eigenen Verantwortung ab. Die Fondsgesellschaft gibt dem Fondsmanager den Investmenthorizont vor, welche er für Investitionen durchforsten darf. Somit gibst du oder ich als Investor die Verantwortung ab und überlässt diese der Fondsgesellschaft bzw. dem Fondsmanager. Hier besteht der Unterschied zwischen aktiven und passiven Fonds darin, dass bei aktiven Fonds der Fondsmanager das Geld verwaltet. Bei passiven ETFs ist hingegen der Index bekannt und wird nur durch Indexanpassungen geändert.

Liquidität

Als nächste Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Fonds möchte ich die Liquidität im Sinne der Handelbarkeit nennen. Bei aktiven Fonds wird die Preisermittlung nur einmal pro Tag mit folgender Formel ermittelt: Anteilswert = Nettoinventarwert / Anzahl der ausgegebenen Anteile. ETF werden an der Börse gehandelt und damit wird der Preis während der Handelszeiten stetig ermittelt. Ich und du können somit jederzeit auch untertägig den Preis einsehen.

Ziele

Als letzte Differenzierung möchte ich die Anlageziele der beiden Fondsarten hervorheben. Während ein Investor in ETF weiß, dass er sich mit der Markrendite zufriedengibt, hofft ein Anleger in aktive Fonds eine Überrendite zu erhalten.  Das Buch Souverän Investieren in Indexfonds von Gerd Kommer zeigt auf, dass 80% der Fonds ihren Vergleichsindex nach Abzug der Kosten nicht schlagen. Ebenso erwähnt Kommer, dass im Vorhinein nicht gesagt werden kann, welche Fonds diese Überrenditen erwirtschaften werden.

In welche Fonds sollst du nun investieren – Dein Berater hatte Dir ja keine klare Auskunft gegeben…

Dieser Beitrag stellt zwar nicht alle Unterschiede aktiven und passiven Fonds erschöpfend gegenüber. Doch zeigt er die größten Unterschiede auf. Bei einem aktiven Fonds wollen Fondsmanager und Co. bezahlt werden, dafür bieten sie möglicherweise eine bessere Renditen als der Vergleichsindex. Doch schaffen es aktive Fonds in 4 von 5 Fällen nicht unter Berücksichtigung der Kosten, diese Messlatte zu schlagen. Bei einem passiven ETF hingegen ist beim Investment schon klar, dass „nur“ die Marktrendite erhalten wird. Bei einem passiven Fonds schneidet man somit besser ab als der vier Füntel der aktiven Fondsmanager – das ist doch ganz gut, oder?

Investieren mit dem Durchschnitt – der “Cost-Average-Effekt”

Investieren mit dem Durchschnitt – der “Cost-Average-Effekt”

Durchschnitt klingt eigentlich gar nicht gut. Wer will schon Durchschnitt sein, lieber doch überdurchschnittlich verdienen, überdurchschnittlich viel sparen, überdurchschnittliche Renditen erzielen, etc. Es kann dann ja wohl auch nicht die Asset Allocation des Durchschnittsbürgers mit realer Geldvernichtung in Bausparer und Sparbuch gemeint sein. Wie kann man also sinnvoll mit dem Durchschnitt investieren?

Der Cost-Average-Effekt

Investieren mit dem Durchschnitt, also die Nutzung des Cost-Average-Effekts bedeutet, dass der gleiche Geldbetrag in bestimmten Zeitintervallen (z.B. monatlich oder quartalsweise) in ein Wertpapier (z.B. einen ETF) investiert wird. Diese Investmentstrategie kann aus drei guten Gründen empfohlen werden:

  • Durch regelmäßiges Ansparen mit der Cost-Average-Strategie kann der Aufbau eines Finanzvermögens, das über Dividenden, Zinsen oder sonstiges Ausschüttungen eine passive Einkommensquelle eröffnet.
  • Zudem wird Investmentdisziplin sichergestellt. Denn egal ob das Wertpapier gerade steigt oder fällt, wird immer der gleiche Betrag investiert. Es wird so das – zutiefst menschliche, aber für den Investmenterfolg höchst schädliche – zyklische Anlageverhalten im Sinne des “Herdentriebs” (d.h. bei fallenden Kursen zu verkaufen und bei steigenden Kursen zu kaufen) ausgeschalten.
  • Der Cost-Average-Effekt reduziert den durchschnittlichen Kaufpreis des Investments. Das klingt seltsam, kann aber an Hand eines einfachen Beispiels illustriert werden:
Monat inverstierter Betrag Preis pro Anteil Anzahl der erworbenen Anteile
Februar

€100

€30

3,33

März

€100

€25

4,00

April

€100

€37

2,70

Mai

€100

€40

2,50

Summe

€400

€33 /  €31,92

12,53

Oder ist der Durchschnitt doch nicht so toll?

Das gerade gezeigte Rechenbeispiel, kann allerdings die Frage aufwerfen, ob Cost-Averaging wirklich sinnvoll ist. Plump könnte man nämlich sagen, dass ein besserer Kurs (nämlich €30) genutzt werden hätte können, wenn €400 im Februar investiert worden wären. Diese Kritik ist allerdings in sehr vielen Fällen unbegründet, denn wer mit der Cost-Average-Strategie anspart und regelmäßig investiert, hat im Startzeitpunkt nicht den vollen Betrag zur Verfügung, sondern nur die monatliche Summe. Andererseits möge das Beispiel aber sehr wohl aufzeigen, dass es wenig sinnvoll ist, das Investieren auf mehrere Tranchen aufzuteilen, wenn das gesamte Kapital im Startzeitpunkt zur Verfügung steht, nur um den Kaufkurs zu optimieren.

In Wahrheit zeigt das Rechenbeispiel aber sehr charmant, wie man von Cost Averaging profitieren kann. Der durchschnittliche Einstiegspreis (arithmetischer Durchschnitt), zu dem die Anteile gekauft wurden, war €33. Die tatsächlichen Kosten liegen bei aber bei €31.92 (gewichteter Durchschnitt). Mit Cost-Averaging hat mal also um €1,08 je Anteil billiger gekauft, als hätte man stets die gleiche Anzahl an Anteilen gekauft. Dieser eigentlich ganz simple Effekt beruht auf der Tatsache, daß bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger Anteile erworben werden.

Cost-Averaging als Hilfsmittel gegen die Angst vor der bösen Volatilität

Findige Leser werden natürlich auch anmerken, dass Cost Averaging eigentlich nur bei recht volatilen, also stark schwankenden Wertpapieren sinnvoll ist. Bei einem sich statisch – hoffentlich nach oben bewegenden – Wertpapier, z.B. einem Geldmarktfonds, wird der Durchschnittseffekt nicht wirklich schlagend. Gerade aber bei stark schwankenden Wertpapieren, z.B. Aktien-ETFs allerdings, kommt der Effekt aber besonders gut zum Tragen.

Nun wird Volatilität sehr oft als Grund zur Sorge bei Aktieninvestments genannt. Sicherheits-suchende Kleinanleger, würden sich von den dramatischen Schwankungen an den internationalen Kapitalmärkten abschrecken lassen, etc. Wer langfristig angelegten Vermögensaufbau mit der Cost-Average-Strategie verfolgt, der schaltet aber durch diese Strategie dadurch quasi das Volatilitätsrisiko aus bzw. profitiert sogar davon.

Folgen Sie meiner Empfehlung zum Cost Averaging oder sehen sie diese Strategie kritisch? Ich freue mich in jedem Fall über Ihren Kommentar und Ihre Meinung!

Interview mit Dominik von finanziell-frei-mit-30.de

Interview mit Dominik von finanziell-frei-mit-30.de

Als ich das erste Mal auf Dominik’s Blog stieß, war ich sehr überrascht, welch profunde Gedanken sich ein 19-jähriger zum Thema finanzielle Freiheit macht. Ich finde Dominik’s Ausführungen auf seinem Blog unter der Rubrik “Über mich” jedenfalls sehr inspirierend. Wenn man bedenkt, welche Kräfte von Zins- und Zinseszins ausgeht, ist leicht erschließbar, dass das Ziel eines 19-jährigen finanziell frei zu werden, recht realistisch ist, ob bis 30 oder ein wenig später, sollte da nicht den Ausschlag geben. Daher freue ich mich besonders, nachfolgendes Interview mit Dominik zu veröffentlichen.

Finanzielle Freiheit: Was ist der Inhalt Deines Blogs?

Dominik: Auf meinem Blog geht es hauptsächlich um die Themen Mindset, Sparen und Investieren. Neben den rein finanziellen und häufig sehr fachspezifischen Aspekten, setze ich mich auch mit Themen wie Persönlichkeitsentwicklung und Glück im Allgemeinen auseinander.

Finanzielle Freiheit: Was unterscheidet Deinen Blog von all den anderen Blogs über Finanzielle Freiheit? Warum sollen unsere Leser immer wieder kommen?

Dominik: Der größte Unterschied zu den anderen Blogs über Finanzielle Freiheit ist, dass ich mit meinen aktuell 19 Jahren noch nicht seit 5, 10 oder sogar 20 Jahren im Berufsleben bin. Ich habe erst vor einem Jahr mein Abitur abgeschlossen und mache zurzeit ein duales Studium beim Zoll. Ich bin auf meinem Lebensweg und auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit noch nicht besonders weit. So habe ich einen ganz anderen Blickwinkel und kann mich viel besser in jüngere Menschen und jemanden, der noch am Anfang des Weges zur Finanziellen Freiheit ist, hineinversetzen.

Neben den Standardthemen wie Sparen und Investieren beschäftige ich mich besonders intensiv mit dem benötigten Mindset für ein erfolgreiches und glückliches Leben. Das ist meiner Meinung nach nämlich der entscheidende Schlüssel, um langfristigen Erfolg zu erreichen. So hängt der Erfolg allgemein in Deinem Leben hauptsächlich davon ab, ob Du Dir Ziele steckst, diese verfolgst, Dich immer wieder motivierst, immer dran bleibst und niemals aufgibst. Ich schreibe auf dem Blog über meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, die ich auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit mache und was mir dabei hilft erfolgreicher und glücklicher zu werden.

Finanzielle Freiheit: Was ist Dein liebster Beitrag auf Deinem Blog und warum? Ist das auch jener Beitrag, der den meisten Traffic bekommt?

Dominik: Ich finde es schwierig hier nur einen einzigen Beitrag zu benennen. Vermutlich würde ich meinen Beitrag „Bist Du reicher als zu Deiner Geburt?“ als meinen Lieblingsbeitrag bezeichnen. In unserer Gesellschaft werden häufig Menschen als reich angesehen, obwohl sie über beide Ohren verschuldet sind und nur ein hohes Einkommen haben. Ich wollte mit diesem Beitrag auf diesen Umstand hinweisen und den Menschen verdeutlichen, dass ein hohes Einkommen nicht bedeutet, dass man reich ist.

Dies ist jedoch nicht der am meist aufgerufene Beitrag meines Blogs. Bisher haben die meisten Leute den Beitrag „Drei Wege um mehr Geld zu verdienen“ aufgerufen. Ich glaube der Titel ist einfach anziehender und die meisten Menschen interessieren sich mehr dafür, wie sie ihre Einnahmen steigern können. Zudem gehört dieser Beitrag zu einer der ersten meines Blogs.

Finanzielle Freiheit: Was bedeutet Finanzielle Freiheit für Dich? Wann willst Du sie erreichen? Ist Dir eine absolute Zahl des Vermögens (z.B.: € X Mio.) oder die Abdeckung bestimmter Bedürfnisse aus passivem Einkommen wichtig?

Dominik: Für mich bedeutet Finanzielle Freiheit, dass ich von niemandem mehr abhängig bin (Staat, Arbeitgeber oder Kunden) und damit vollkommen frei entscheiden kann, was ich machen möchte. Das bedeutet keinesfalls, dass ich bei Erreichen der Finanziellen Freiheit nicht mehr arbeiten werde. Es würde mir zwar ermöglichen aufzuhören zu arbeiten, aber wenn mir die Arbeit Spaß macht, dann werde ich dieser auch noch weiter nachgehen.

Mir ist es nicht wichtig eine bestimmte Summe in meinem Depot oder auf meinem Konto zu haben. Viel wichtiger und der Kern der Finanziellen Freiheit ist meiner Meinung nach, dass ich ein passives Einkommen habe, welches meine gesamten Ausgaben deckt. Natürlich ist es schwer eine bestimmte Summe für einen selbst festzulegen, weil sich innerhalb der nächsten Jahre die eigene Situation noch so enorm ändern kann. Zurzeit wohne ich schließlich noch zur Hälfte Zuhause und habe so nicht die volle Belastung durch Miete und Nebenkosten. Ich habe für mich einen Wert von 1.500€ Netto pro Monat aus passivem Einkommen als Ziel festgelegt. Dies möchte ich, wie mein Blogtitel auch schon unweigerlich verrät, bis zu meinem 30. Lebensjahr erreichen.

Finanzielle Freiheit: Wie planst Du die Finanzielle Freiheit zu erreichen? Welche passiven Einkommensquellen findest Du besonders interessant?

Dominik: Ich möchte mindestens die Hälfte meines angestrebten passiven Einkommens aus Investitionen erzielen. Dies wären dann 750€ Netto im Monat. Zurzeit investiere ich in ETFs und versuche mir ein passives Einkommen im Online Marketing aufzubauen. Das Online Marketing soll damit das zweite große Standbein meiner Finanziellen Freiheit sein.

Besonders interessant finde ich das Investieren in Immobilien, da Du hiermit Dein eingesetztes Kapital hebeln kannst. So kannst Du bereits mit wenig Kapitaleinsatz ein Vermögen aufbauen. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein stabiles regelmäßiges Einkommen, denn sonst wirst Du bei den meisten Banken keine Finanzierung bekommen.

Finanzielle Freiheit: Welchen finanziellen Tipp würdest Du unseren Lesern mitgeben?

Dominik: Wir hören immer wieder davon, dass arme Senioren von ihrem „Bankberater“ ein Investment angedreht bekommen und am Ende einen Großteil ihres Gesparten verloren haben. Aus diesem Grund empfehle ich jedem sich finanzielle Bildung anzueignen und sich in eigener Verantwortung um das eigene Geld und Investitionen zu kümmern. Du musst natürlich kein Experte werden, doch es reicht schon, wenn Du die Grundlagen für ein finanziell erfolgreiches Leben verstehst.

Mein Tipp: Lies jeden Tag einfach eine Viertel- bis Halbestunde in einem guten Buch zum Thema Finanzen oder Investitionen und innerhalb eines halben Jahres kennst Du Dich besser mit dem Thema aus als 90% der Bevölkerung. Alternativ könntest Du auch Blogs lesen (vorzugsweise natürlich meinen ;-)) oder YouTube-Videos zu dem Thema schauen. Alles Weitere wird sich dann ergeben.

Gute Bücher für den Anfang sind zum Beispiel „Rich Dad, Poor Dad“ von Robert Kiyosaki
oder „So denken Millionäre“ von T. Harv Eker.

Finanzielle Freiheit: Vielen Dank für das Interview!

Aktienfonds oder Einzelaktien?

Aktienfonds oder Einzelaktien?

Eine der Schlussfolgerungen meines jüngst erschienenen Blogbeitrags Welche Investments soll ich tätigen? – Fünf goldene Regeln für die richtige Asset Allocation war, dass ein bedeutender Teil des investierten Vermögens in die Asset-Klasse Aktien fließen soll.

Grundsätzlich kann in Aktien über zwei Wege investiert werden, nämlich (i) über ein Investment in Aktienfonds und (ii) über ein Investment in Einzelaktien. Jeder der beiden Wege hat sein Für und Wider, weshalb ich die Vor- und Nachteile in der Folge zusammenfassen möchte. In der Tat gibt es bei einigen Aspekten zwei Seiten der Medaille, sodass kein in allen Dimensionen eindeutiges Bild entsteht.

Was für Aktienfonds spricht, und…….was für Einzelaktien sprichtFonds sind aus meiner Sicht das Vehikel um Aktieninvestments breit zugänglich zu machen; meist ist ein Investment schon ab €50 bzw. über Sparpläne möglich. DurchInvestition in einen Fonds wird das Investieren quasi auf Autopilot geschalten, laufende Kauf-/Verkaufsentscheidungen entfallen und werden vom Fondsmanager vorgenommen. Dadurch wird Investmentdisziplin sichergestellt und gleichzeitig möglicherweise irrationales Investorenverhalten (“meine Lieblingsaktie”, “ich investiere grundsätzlich nicht in Technologie-Aktien”, “die gerade heiße Aktie auch China” etc.) ausgeschaltet. Auch werden Fonds den Compliance-Bestimmungen vieler Arbeitgeber besser gerecht.Bei der Investition in Einzelaktien behält der Investor die volle Kontrolle darüber, welche Aktien gekauft oder verkauft werden sollen. Gerade bei aktiv gemanagten Fonds, ist man den Geschicken des Fondsmanagers ausgeliefert. Auch werden in so manchem Fonds Aktien enthalten sein, die man vielleicht dann doch nicht besitzen möchte.Investmentfonds sind nach dem Grundsatz der Risikostreuung aufgebaut. Durch eine größere Anzahl an im Fonds befindlichen Aktien, kommt es zur Diversifikation bzw. werden Konzentrationsrisiken bzgl. Ländern, Branchen, Währungen vermieden.Diversifikation kann auch als Chancenminderung interpretiert werden – halb scherzhaft auch “Diworseification” genannt. Die herausragende Performance eines Einzeltitels (wenn er denn richtig ausgewählt ist…) wird nur beim Investment in Einzelaktien ins Gewicht fallen, nicht aber bei einem Fonds.Die Spesenbelastung bei einem Aktienfonds hängt sehr stark vom ausgewählten Produkt ab. Kostengünstige Indexfonds werden nur geringe Verwaltungsspesen aufweisen. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten, denn manch aktive gemanagter Fonds kann hohe jährliche Spesen und einen kräftigen Ausgabeaufschlag verrechnen.Auch das Investment in Einzelaktien kann kostengünstig gestaltet werden, insb. wenn ein günstiger Online-Broker gewählt wird. Gleichzeitig können aber kleine Investment-Beträge und häufiges Umschichten des Portfolios zu beachtlichen prozentualen Spesenbelastungen führen. Das Investment in Einzelaktien ist nicht den oft seltsamen Dynamiken von Investmentfonds ausgeliefert. Z.B. Verkaufsdruck auf Grund sinkender Assets im Fonds (wegen Rückgabe von Anteilen durch Investoren) oder Handelsbeschränkungen auf Grund großer Volumina kann dem Privatinvestor wohl nicht passieren.

Natürlich möchte ich mich hier nicht vor einer klaren Meinung drücken 😉 Meine Empfehlung an einen Investor, der keine vertieften Kenntnisse des Aktienmarktes hat, ist mit der Veranlagung in Aktienfonds zu beginnen. Konkret empfehle ich ETFs – doch dazu mehr in einem bald folgenden Beitrag. Die oben angeführten Vor- und Nachteile sind natürlich zu beachten; Vorsicht ist insb. bei den Spesen geboten und natürlich gibt man bei einem Fonds Entscheidungen aus der Hand bzw. delegiert sie an den Fondsmanager. Gleichzeitig kann so aber ohne großen zeitlichen Aufwand eine konsistente Veranlagungsstrategie stetig umgesetzt werden.

Natürlich haben viele, gerade auch so mancher Blogger-Kollege, große Freude am Investment in Einzelaktien und ist dies zum Hobby geworden. Dieser Tätigkeit will ich ja auch gar keinen Einhalt gebieten, allerdings bestehen dann wohl meist weitreichende Kenntnisse der Aktienanalyse und wird ein signifikantes Zeitkontingent aufgewendet werden müssen – beides Prämissen, die ich per se nicht für jeden Investor voraussetzen würde.

Für mich selbst kann ich sagen, dass ich zu ca. 2/3 in Aktienfonds und zu ca. 1/3 in Einzelaktien investiere. Bei den Einzelaktien, habe ich mich auf Aktien fokussiert, die hohe und steigende Dividenden aufweisen (“Dividendenaristokraten”) und auf lange Frist gehalten werden können. Regelmäßige, meist monatliche Investments tätige ich in Aktienfonds, um möglichst konsistent und stetig vorzugehen. Dadurch wird das oben genannte Verhältnis 2/3 zu 1/3 sich künftig weiter zu Gunsten der Aktienfonds verschieben.

Mir ist bewußt, dass das Thema dieses Blogbeitrags kontroversiell ist, insofern freue ich mich über viele, gern auch kritische Kommentare! Es wäre super, wenn auch Links zu verwandten Artikeln in den Kommentaren aufgenommen werden, sodass ein “Netzwerk der Meinungen” entstehen kann.