Warum man zum Aufbau von passiven Einkommensquellen aktiv etwas tun muss

Warum man zum Aufbau von passiven Einkommensquellen aktiv etwas tun muss

Heute erscheint schon der dritte Artikel in der Artikelserie zu passiven Einkommensquellen, die ja eine Koproduktion zwischen Finanzfisch und Meine Finanzielle Freiheit ist. Falls jemand die vorherigen Artikel der Serie nachlesen möchte, sind hier die Links:

Wie Finanzfisch schon im zweiten Artikel der Serie geschrieben hat, ist der Verlauf zwischen aktiven und passiven Einkommensquellen zuweilen fließend. Im Wesentlichen kommt es darauf an, dass der (aktive) Arbeitseinsatz mit dem (passiven) Einkommen nicht linear korreliert, sondern durch Automatisierung oder Auslagerung auf ein Minimum begrenzt wird. Diese treffliche Definition gilt v.a. ab dem Zeitpunkt, dass die passive Einkommensquelle bereits am Sprudeln ist. Was gilt aber für den Aufbau der passiven Einkommensquelle? Ist das Adjektiv “passiv” hier vielleicht sogar irreführend?

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Der heilige Gral der finanziellen Freiheit: Passive Einkommensquellen

Der heilige Gral der finanziellen Freiheit: Passive Einkommensquellen

Passive Einkommensquellen werden gemeinhin als der Schlüssel zum Erfolg für die finanzielle Freiheit genannt. Je besser, nachhaltiger und schneller es gelingt, passive Einkommensströme zu erschließen, umso eher kann auf aktives Einkommen verzichtet werden, so die Argumentation. Auf vielen auch deutschsprachigen Finanzblogs, wurden schon Teilaspekte zu passiven Einkommensquellen beleuchtet. Um einen umfassenden Überblick zum Thema passive Einkommensquellen zu erstellen, rufen jetzt Der Finanzfisch und Meine Finanzielle Freiheit eine Artikelserie ins Leben.

In den nächsten Tagen werden insgesamt sechs Artikel erscheinen, die sich mit dem Thema passive Einkommensquellen beschäftigen. Dabei wird abwechselnd ein Artikel auf Meine Finanzielle Freiheit und Finanzfisch erscheinen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des ersten Artikels und freuen uns, wenn Du die gesamte Serie verfolgst und Dich auch durch Kommentare einbringst.

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Welche Investments soll ich tätigen? – Fünf goldene Regeln für die richtige Asset Allocation

Welche Investments soll ich tätigen? – Fünf goldene Regeln für die richtige Asset Allocation

In meinem letzten Beitrag hatte ich den Unterschied zwischen Sparen und Investieren herausgearbeitet. Angesichts einer schier nicht enden wollenden Auswahl an Investitionsmöglichkeiten, stellt sich nun die Frage, welche Investments konkret getätigt werden sollen. Die Nachfrage beim Bankberater Ihres Vertrauens, bei Familie und Freunden oder auch die Recherche auf diversen einschlägigen Blogs wird unendlich viele, oft widersprüchliche Empfehlungen hervorrufen. Investmentfonds der Hausbank, Immobilien, ETFs, Emerging Markets Bonds, Dividendenaktien, kurzlaufende Anleihen der BRIC-Länder, etc. Es könnte sich Verwirrung breit machen 😉

Welche Asset-Klassen stehen überhaupt zur Auswahl?

Als Asset-Klassen bezeichne ich hier die Auswahlmöglichkeiten, die Ihnen für Investments grundlegend zur Verfügung stehen. Wesentliches Unterscheidungskriterium ist für mich, woraus der passive Einkommensstrom aus dem Investment generiert wird, also welcher Mechanismus zur Erzeugung des Einkommens am Werke ist. In dieser Betrachtung stehen vier Asset-Klassen zur Verfügung:

  • Cash—also Bargeld, Guthaben auf Girokonten und andere Einlagen bei Banken. Streng genommen handelt es sich nicht um ertragbringende Investments, gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld, sondern um eine “Nullnummer”. Wenn Sie in diese Asset-Klasse “investieren”, sparen sie wahrscheinlich noch oder dotieren gerade Ihren Notfallfonds. Diese Asset-Klasse sollte zur Schaffung passiver Einkommensquellen möglichst klein gehalten werden.
  • Fremdkapitalinvestitionen—hier sind insb. Anleihen und sonstige Fremdkapitalinstrumente gemeint. Diese können nach dem Schuldner grob in Staatsanleihen, Unternehmensanleihen/Corporate Bonds und Privatdarlehen unterschieden werden. In die Kategorie fallen auch p2p-vergebene Kredite über die verschiedenen FinTech-Plattformen. Das Grundprinzip des Einkommensstroms ist jedenfalls stets das gleiche: Für die Überlassung des Nominale werden Zinsen bezahlt. Im Gegenzug übernimmt der Gläubiger das Risiko, dass das Nominale nicht zurückbezahlt wird (Ausfallrisiko).
  • Eigenkapitalinvestitionen—in diese Kategorie fällt insbesondere die Investition in Aktien, aber auch Private Equity Investments oder sonstige Unternehmensbeteiligungen zählen dazu. Grundprinzip dieser Asset-Klasse ist, dass der Investor Teilhaber des Unternehmens wird und dadurch am Erfolg des Unternehmens partizipiert. Dies geschieht sowohl durch die Steigerung des Werts des Unternehmensanteils als auch durch das Teilhaben am erwirtschafteten Gewinn (Dividende/Ausschüttung). Für diese Möglichkeit riskiert der Investor u.U. auch den Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals.
  • Immobilien—hier ist an die Investition in Eigentumswohnungen, Mietwohnhäuser, Gewerbeimmobilien, etc. zu Vermietungszwecken gedacht. Funktionsweise der Asset-Klasse ist, dass der Investor für die Vermietung der Immobilie einen Mietzins erhält.

Diese Kategorisierung in vier Asset-Klassen ist radikal vereinfachend und soll auch nur der Veranschaulichung dienen. Natürlich bestehen mannigfaltige Variationen dieser archetypischen Asset-Klassen, teilweise mit sehr unterschiedlichen Ertrags- und Risikoprofilen, die aber an der beschriebenen Funktionsweise der Asset-Klasse wenig ändern. Nicht aufgeführt habe ich Rohstoffe und Derivate. Rohstoffe (z.B. Gold, Silber, Weizen, Öl, Schweinebäuche… ;-)) produzieren per se keinen passiven Einkommensstrom, sondern bergen nur die Hoffnung auf eine Wertsteigerung in sich. Derivate (z.B. Optionen, Futures, Swaps) sind in ihrer reinen und unstrukturierten Ausprägung keine Investments sondern dienen anderen Zwecken, insb. der Absicherung von Risiken, weshalb ich diese Asset-Klasse hier nicht näher beleuchte.

Wie viel soll nun in welche Asset-Klasse investiert werden?

Diese Frage möchte ich an Hand von fünf goldenen Regeln beantworten. Auch hierbei werde ich vereinfachen, um eine möglichst sachliche Annäherung an das Thema sicherzustellen. Es soll keine für den Finance-Leistungskurs bestimmte Abhandlung zur Asset Allocation werden, sondern konkrete und plakative Hinweise geben.

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Transparenz und Klarheit

Wie schon in einem meiner früheren Beiträge angeführt, bin ich ein Freund Verfechter von Transparenz und Klarheit. Verschaffen Sie sich daher zuallererst Klarheit über sämtliche ihrer Assets, wahrscheinlich starten Sie nämlich nicht ganz bei null. Sämtliche Sparkonten, Bausparverträge und vor Jahren getätigten Investitionen sollten hier transparent aufgelistet werden und radikal hinterfragt werden. Aus dieser Betrachtung empfehle ich nur eine Position auszunehmen, nämlich den Notfallfonds, da dieser keine Investition ist, die Ertrag erwirtschaften soll, sondern ein Sicherheitspolster darstellt.

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Strategische Asset Allocation

Meine dringende Empfehlung ist ausschließlich eine langfristig angelegte, sog. strategische Asset Allocation vorzunehmen und diese pragmatisch umzusetzen. Damit meine ich, dass ein langfristiges Verhältnis der Asset Klassen aufgestellt werden soll, von dem auch von kurzfristigen Marktbewegungen nicht abgewichen werden soll. Das bedeutet auch, dass ich eine sog. taktische Asset Allocation auf Basis einer Markteinschätzung nicht verfolgen würde. Die Chance eines einmaligen, kurzfristigen Mehrertrags, rechtfertigt meines Erachtens das Risiko des “Verspekulierens” nicht.

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Je länger der Anlagehorizont, desto hoher sollte der Anteil von Aktien sein

Eigenkapitalinvestitionen erzielen höhere Erträge, haben aber iaR höheres Risiko als Fremdkapitalinvestitionen. Das Risiko von Eigenkapitalinvestitionen zeigt sich wesentlich in ihrer Volatilität. Auf längere Sicht gleicht sich diese Volatilität allerdings aus, was dazu führt, dass es nur in ganz extremen Situationen dazu kommen wird, dass in einer Zehnjahresperiode mit Eigenkapitalinvestitionen eine niedrigere Rendite erzielt wird, als mit Fremdkapitalinstrumenten.

Der Investor, der auf dem Weg in Richtung finanzieller Freiheit unterwegs ist, hat per se einen langen Anlangehorizont. Es wird ja die Schaffung von langfristig bestehenden passiven Einkommensquellen angestrebt. Insbesondere wenn man am Beginn des Wegs zur finanziellen Freiheit ist, empfiehlt sich daher ein (sehr) hoher Aktienanteil.

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Aktienquote = 100% – Lebensjahre in %

Aufbauend auf der goldenen Regel 3, kann folgende Faustformel genannt werden:

Aktienquote = 100% – Lebensjahre in %

Das bedeutet für einen 37-jährigen Investor, dass eine Aktienquote von 63% angebracht ist. Ob die genaue Rechnung dahinter für jeden einzelnen stimmt, möge jeder für sich selbst beurteilen. Wesentlich sind dabei aber zwei Grundgedanken, die goldrichtig sind: i) je jünger der Investor ist und damit weiter von der finanziellen Freiheit entfernt, umso stärker kann in Aktien investiert werden; ii) in aller Regel wird eine hohe Aktienquote das Ergebnis sein, ein für kontinentaleuropäische Verhältnisse aggressive Asset Allocation, die aus Renditegesichtspunkten auch genau richtig ist.

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Lebensjahre in % = andere Asset Klassen = 100% – Aktienquote

Aus der Aktienquote lässt sich dann auch die Allokation auf die anderen Asset-Klassen ableiten, indem man die Faustformel:

Lebensjahre in % = andere Asset Klassen = 100% – Aktienquote 

anwendet. Der 37-jährige aus dem vorherigen Beispiel würde daher 37% auf Fremdkapitalinvestitionen und Immobilien verteilen. Die gleichzeitige Investition in diese typischerweise risikoärmeren, wenngleich renditeschwächeren Asset-Klassen eröffnen noch einen weiteren, charmanten Effekt. Da typischerweise niedrige Korrelationen zwischen Eigenkapital-Investitionen und anderen Asset Klassen bestehen, wird es möglich das Ertrags-Risiko-Profil des Gesamtportfolios zu optimieren.

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Artikel sehr kritisch aufgenommen werden wird, weil es in der Tat sehr viele Investmentansätze gibt. Dennoch habe ich mich entschlossen hier eine möglichst einfache und klare Linie vorzugeben. Umso mehr freue ich mich über Kommentare, Anregungen und Kritik in den Kommentaren oder per E-Mail an meinefinanziellefreiheit@gmail.com

Die Anlagepyramide: Konzept, Stärken und Schwächen

Die Anlagepyramide: Konzept, Stärken und Schwächen

Wie im oben gezeigten Bild mag man sich eine “Anlagepyramide” vorstellen, als einen pyramidenförmigen Stapel aus Geld. Richtigerweise handelt es sich dabei aber um ein recht einfaches Bild, um verschiedene Spar- und Anlageformen zu klassifizieren. Ein sinnvolles Grundverständnis über mögliche Anlageformen, ist essentiell auf dem Weg zur finanziellen Freiheit. Deshalb möchte ich auf das Konzept sowie Stärken und Schwächen der Anlagepyramide eingehen.

Anders als das symbolische Bild oben, gibt die “richtige” Anlagepyramide allerdings einen Überblick über alle Asset-Klassen, also jene Instrumente, in die der Privatinvestor investieren kann. Die Logik der Anordnung ist einfach und folgt dem Grundprinzip, dass weniger ertragreiche Assets unten in der Pyramide stehen, während Assets mit höherem Erträge an der Spitze der Pyramide erzielt werden können. Da von einer Korrelation von Ertrag und Risiko auszugehen ist, wird häufig auch gesagt, dass unten “sichere” und an der Spitze der Pyramide riskante Anlageformen zu finden sind.

Anlagepyramide by LH

Die konkreten Stufen der Pryamide sind:

  1. Girokonto, Festgeld-/Sparkonto
  2. Anleihen/-fonds
  3. Aktien/-fonds
  4. Immobilien, Private Equity, Venture Capital & Co.
  5. Derivate, also Optionsscheine, Futures

Die Vorteile der Anlagepyramide liegen auf der Hand

  • Visualisierung der Asset Klassen – so kann auch dem Otto-Normalverbraucher nahe gebracht werden, welches Spektrum an Instrumenten zur Verfügung steht. Dies ist um ein Mindestmaß an finanzieller Bildung zu vermitteln durchaus wünschenswert.
  • Vermittlung eines Grundverständnisses von Ertrag/Risiko – es ist jedenfalls hilfreich, das grundlegend bestehende Verhältnis von Ertrag und Risiko zu veranschaulichen. So kann Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass höherer Ertrag nicht “gratis” ist, wodurch grobe Fehleinschätzungen verhindert werden können
  • Finanzielle Grundbedürfnisse werden aufgezeigt – die Basis der Pyramide ist mE ein Muss für jeden an einem geordneten Geldleben Interessierten. Dazu gehören eben auch ein attraktives Tagesgeld-/Sparkonto

Allerdings hat die Anlagepyramide auch einige gravierende Nachteile/lädt sie zu Fehlinterpretationen ein

  • Eindruck dass mengenmäßig mehr sichere als riskante Assets empfohlen werden – dies hängt allerdings ganz klar von den Zielen der Veranlagung ab. Wenn langfristiger (10 Jahre und mehr) Vermögensaufbau gewünscht ist, darf die Anlagestrategie nicht auf der Basis der Pyramide aufgebaut sein.
  • Schrittweises “Hocharbeiten” in der Pyramide – Es könnte der mE falsche Schluss gezogen werden, dass man sein Vermögen von unten nach oben veranlagen soll, also erst wenn Stufe 2 absolviert ist auch Stufe 3 folgen darf, etc. Dies mag zwar vor einem Erfahrungshintergrund hilfreich sein, muss aber wiederum nicht der Anlagestrategie folgen
  • Risiko und Ertrag sind nicht 1:1 miteinander verbunden – ein Argument für Fortgeschrittene: Portfolio-Effekte werden dazu führen, dass diversifizierte Portfolien uU ein geringeres Risiko bei gleichem Ertrag haben – dazu mehr in einem späteren Blog-Post.

In Summe handelt es sich bei der Anlagepyramide um ein brauchbares Vehikel, das vereinfacht einen Überblick über die Asset-Klassen gibt. Ein nachhaltige Anlagestrategie kann man meines Erachtens allerdings daraus nicht ableiten. Umso mehr war ich schockiert, als ich bei einem Bankberater eine Anlagepyramide am Schreibtisch stehen sah. Dieser Berater verwendet die Anlagepyramide offenbar tatsächlich zur Beratung seiner Kunden – derartige Beratung können Sie künftig kritisch hinterfragen und allenfalls ganz darauf verzichten. Abonnieren Sie lieber meinen Blog 😉

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